Schimmelpilze sitzen nicht auf dem Trockenen !
Schimmelpilze sind ein natürlicher Teil unserer belebten Umwelt.
Sie sind normalerweise harmlos.
Übersteigt allerdings die Schimmelpilzkonzentration ein bestimmtes Maß,
kann es zu gesundheitlichen Problemen für die Bewohner kommen.
Schimmelpilze benötigen zum Wachsen viel Feuchtigkeit.
Ursachen erhöhter Feuchte innerhalb von Gebäuden können sein:
a) Direkter Eintrag von Feuchtigkeit zum Beispiel über:
Defekte Dächer (insbesondere Flachdächer), Dachrinnen und Fallrohre;
Risse im Mauerwerk;
b) Unzureichende Abfuhr erhöhter Raumluftfeuchte durch:
unsachgemäßes Heizen und Lüften, insbesondere in „luftdichten“ Gebäuden.
c) Kondensation (Tauwasserbildung) von Luftfeuchte im Bereich von „kalten“
Wänden, Baufehler wie Wärmebrücken
Was tun, wenn der Schimmel entdeckt ist?
Eine Schimmelpilzsanierung ohne Beseitigung der Ursachen ist nicht sinnvoll, da
früher oder später mit einem erneuten Schimmelpilzwachstum zu rechnen ist.
Daher ist es unerlässlich, die Ursachen für das Schimmelpilzwachstum, insbesondere die
Frage eines erhöhten Feuchteeintritts, zu klären.
Durch eine Ortsbesichtigung sind die möglichen Ursachen für eine Schimmel-
pilzbelastung abzuklären. Erhoben werden dabei wichtige physikalische
Parameter, wie: Raumtemperatur, Oberflächentemperatur, absolute
Luftfeuchtigkeit, relative Luftfeuchtigkeit, Taupunkttemperatur.
Wird vorschriftsmäßig nach DIN 4108 gebaut bzw. wärmegedämmt, so dürfen kälteste
Bereiche im Raum keine Probleme mit Tauwasserbildung aufweisen.
Probleme ergeben sich jedoch aus folgenden Gründen:
- Es sind Wärmebrücken vorhanden, da die Vorgaben der DIN 4108 nicht erfüllt
sind (Baufehler).
- Die Raumnutzung (Heizung, Lüftung, Luftfeuchtigkeit) entspricht nicht den in
der DIN angenommenen Normalverhältnissen (20 °C, 50 % Luftfeuchtigkeit im
Raum).
- Durch dichte Möblierung an Außenwänden werden diese im Winter von der
warmen Heizungsluft abgeschnitten und kühlen daher ab.
Schimmelpilzwachstum tritt nicht erst bei sichtbarer Tauwasserbildung auf,
sondern bereits bei anhaltender Luftfeuchte an der Materialoberfläche
(ca. 80 %)
Kurzfristige Maßnahmen
Wenn nicht sofort mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen werden kann, ist zu prüfen,
ob die befallenen Stellen übergangsweise möglichst ohne Staubverwirbelung gereinigt
und desinfiziert werden können (z.B. mit 70 %-igem Ethylalkohol bei trockenen Flächen
und 80 %-igem Ethylalkohol bei feuchten Flächen) oder ob es Möglichkeiten gibt, die
befallenen Stellen übergangsweise abzudecken oder abzuschotten.